NSG 241 Schwingetal und Peenewiesen bei Trantow
Lage: Zwischen Pustow, Loitz und Trantow
Größe: 703 ha
Gemeinden: Sassen-Trantow, Stadt Loitz
Unterschutzstellung: 19.10.1990
Schutzzweck: Schutz und Erhalt eines naturbelassenen Bachlaufes mit Teilen des Talmoores der Peeneniederung.
Beschreibung: Das Schwingetal ist ein junges Erosionstal im Verbreitungsgebiet des Mecklenburger Eisvorstoßes der Weichsel-Kaltzeit. Im Mittellauf der Schwinge verläuft der Bach in einem 10 bis 25 m eingesenkten Sohlental von 50-100 m Breite. Er weist hier Mäander, Inselbildungen, Prall- und Gleithänge sowie Ufergehölzsäume auf. Der untere Abschnitt verläuft in einem schwach ausgebildeten Muldental bzw. in der Peeneniederung. Der Bach wird episodisch durch Wasserrückstau aus der Peene beeinflusst.
Am Talrand liegen vielfach Hangquellmoore, die für die Wasserspeisung des Gebietes verantwortlich sind. Der zum Schutzgebiet gehörende Ausschnitt aus dem mittleren Peenetal setzt sich aus talrandbegleitenden Quellkuppen, weitgehend ausgetorften Durchströmungsmoorbereichen und einem schmalen Überflutungsmoorsaum zusammen.
Im Talraum der Schwinge existieren Reste von Feuchtwiesen mit Schlangen-Knöterich (RL 2), Sumpf-Pippau (RL V) und Wald-Engelwurz (RL V). Im Bereich des Peenetals befinden sich weitgehend intakte Feuchtwiesen, die von Torfstichen und Waldstreifen unterbrochen werden. In Quellbereichen kommen Riede aus Kalkbinsen (RL 3), Sumpf- und Wunderseggen (RL 2) mit Trollblumen (RL 2), Steifblättrigem und Breitblättrigem Knabenkraut (beide RL 2), Pracht-Nelke (RL 2) und Zungen-Hahnenfuß (RL 3) vor. Auf den Durchströmungsmoorstandorten sind Reste von Pfeifengraswiesen zu finden. Im Gebiet wurden über 15 Libellenarten nachgewiesen, darunter Blauflügel-Prachtlibelle (RL 3), Kleine Mosaikjungfer (RL 4) sowie die Tagfalterarten Schwalbenschwanz (RL 3), Kaisermantel (3), Goldener Scheckenfalter (RL 2), Übersehener Scheckenfalter (RL 1) und Randring-Perlmutterfalter (RL 1). Es brüten hier Eisvogel (RL 3), Bekassine (RL 2), Blaukehlchen, Wachtelkönig und Tüpfelralle. Das Schutzgebiet bietet u. a. Erd-, Knoblauch- (RL 3), Kreuz- (RL 2) und Wechselkröte (RL 2), Rotbauchunke (RL 2), Teichmolch, Ringelnatter, Zaun- (RL 2) und Waldeidechse (RL 3) einen Lebensraum.
Im Rahmen des Meerforellenprogrammes wurde die Schwinge mehrfach mit Jungfischen besetzt. Mittlerweile stellen sich Rückkehrer ein, für die auch Laichnachweise bestehen. Gefährdet sind diese und andere Arten durch die diffusen und zeitweilig auch massiven Nährstoffeinleitungen aus der Landwirtschaft.
Öffentliche Nutzung: Im Gebiet sind keine Wanderwege vorhanden. Das NSG wird von mehreren öffentlichen Wegen und Straßen gequert.