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Naturschutzgebiete (NSG)

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NSG 38 Klepelshagen

NSG 38 Klepelshagen
NSG 38 Klepelshagen

Lage: Zwischen Gehren und Schönhausen, ca. 8 km nördlich von Strasburg

Größe: 304 ha, anteilig im Landkreis 280 ha

Gemeinden: Strasburg

Unterschutzstellung: 15.07.1957, Erweiterung: 30.03.1961 und 01.09.1988

Schutzzweck: Erhaltung eines naturnahen Perl­gras-Buchenwaldkomlexes mit seltenen Pflan­zenarten.

Beschreibung: Das Schutzgebiet stellt vorrangig einen bewaldeten Ausschnitt des Brohm-Jatzni­cker Endmoränenzuges mit Perlgras-Buchenwäl­dern und wärmeliebenden Vegetationsformen als Relikten früherer Mittelwaldbewirtschaftung dar. Für den Standort ist das Vorhandensein von Wald über mindestens 500 Jahre belegt. Zahl­reiche von NW nach SE verlaufende Stauchwäl­le bilden einen Schuppenkomplex, der an der Oberfläche überwiegend aus Sand und teilwei­se Geschiebemergel besteht. Die Senken sind mit Torf oder Sedimenten gefüllt. Das Knüppel­bachtal durchschneidet im Norden die Stauch­wälle und entwässert zum Galenbecker See. Im SW des Gebietes gibt es ein größeres, in einer Toteishohlform aufgewachsenes Kesselmoor. Die zwischen den Endmoränenwällen liegenden, ur­sprünglich abflusslosen Kesselmoore sind zum Teil infolge früherer Entwässerung bewaldet.

Die Bodenvegetation des Perlgras-Buchenwal­des wird durch das Wald-Bingelkraut, Sanikel, Christophskraut, Frühlings-Platterbse und Leber­blümchen (V) bestimmt. An wärmeliebenden Ar­ten sind Pfirsichblättrige Glockenblume (V) und Bärenschote zu nennen. Bemerkenswert sind Vorkommen von Breitblättriger Glockenblume und Scheiden-Goldstern. An einer Stelle wird der Wald durch eines der nördlichsten Vorkommen der Elsbeere (RL 2) ergänzt.

In den Senken herrscht Eschen-Buchenwald mit hohem Bergahornanteil vor, die Krautschicht bestimmen u. a. Hain-Sternmiere, Hain-Klette und Bach-Nelkenwurz. In einigen Quellmoo­ren im Bereich des Knüppelbaches finden sich Bestockungen mit Schwarz-Erle; die Kraut­schicht prägen hier u. a. Winkel-Segge, Krie­chender Hahnenfuß, Wechselblättriges Milz­kraut, Wald-Schachtelhalm und Sumpf-Segge. An den Hangfüßen in Richtung Bach stockt ein Moschuskraut-Ahorn-Eschen-Schluchtwald mit Hohlem Lerchensporn, Vierblättriger Einbeere und Wald-Goldstern in der Krautschicht. Am Knüppelbach kann man Berg-Ehrenpreis, Gel­bes Windröschen, Sumpf-Pippau (RL 3) und das seltene Laubmoos Thamnium alopecurum fin­den.

Die abflusslosen Moore im Süden des Gebie­tes weisen Pfeifengras-Birkenbrüche auf. An Orchideenarten lassen sich im Gebiet Nestwurz (RL 2), Großes Zweiblatt und Breitblättriger Sit­ter finden. Es wurden über 200 Pilzarten nach­gewiesen, u. a. der seltene Erdstern (Geastrum rufescens).

Die Gewässer im Schutzgebiet sichern reiche Vorkommen an Rotbauchunke (RL 2), Laub­frosch (RL 3) und Moorfrosch (RL 3). Brutvö­gel sind u.a. Zwergschnäpper, Grünspecht, Schwarzspecht, Mittelspecht, Pirol und Tannen­meise. Der Siebenschläfer (RL 3) hat hier eines seiner nördlichsten Vorkommen in Deutschland.

Eine Wiedervernässung der Kesselmoore so­wie die Reduzierung der Schalenwildbestände, um die Verjüngung der Altbuchenbestände zu sichern, sind in den letzten Jahren erfolgt. Das gesamte Gebiet befindet sich im Besitz der Deutschen Wildtierstiftung, welche den Wald naturnah bewirtschaftet. Ausgenommen hier­von sind die ca. 65 ha umfassenden Naturwald­parzellen.

Öffentliche Nutzung: Durch das Gebiet führt eine öffentliche Straße von Gehren nach Klep­pelshagen.

https://www.kreis-vg.de/Bürgerservice/Dienstleistungen/Schülerbeförderung-V-G.php?object=tx,3079.2.1&ModID=10&FID=3079.48.1&NavID=3079.3&La=1&ort=2098.19