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Naturschutzgebiete (NSG)

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NSG 245 Greifswalder Oie

NSG 245 Greifswalder Oie
NSG 245 Greifswalder Oie

Lage: Nordöstlich der Insel Usedom (ca. 15 km nördlich Peenemünde) zwischen Greifswalder Bodden und Pommerscher Bucht

Größe: 215 ha

Gemeinden: Kröslin

Unterschutzstellung: 20.04.1990; Erweiterung 20.02.1995

Schutzzweck: Schutz einer Insel in der Pom­merschen Bucht mit einem ungestörten Morä­nenkliff und einem alten Hudewaldrest.

 

 

 

Beschreibung: Die Greifswalder Oie ist die öst­lichste deutsche Insel in der freien Ostsee und im gesamten südlichen Ostseeraum. Vor den Küs­ten Polens, Litauens und Lettlands gibt es keine Inseln. Durch diese Lage erhält die Greifswalder Oie eine besondere Schlüsselfunktion für den Vogelzug. Das ca. 1.500  m lange und 750 m breite Eiland besteht aus einem Plateau von maximal 18 m Höhe und ist der Rest eines ehe­mals wesentlich größeren Gebietes, das in der Frühgeschichte mit dem Festland verbunden war. Davon zeugt das noch aktive Kliff an der Süd­ostküste der Insel mit zahlreichen vorgelagerten Findlingen, sowie die glaziale Scholle im Süden (als Geotope geschützt). Das Inselmassiv besteht aus eiszeitlichem Geschiebemergel. Das ehemals ackerbaulich genutzte Gelände besteht heu­te aus Grasland, das über Entbuschungsmaß­nahmen und Beweidung mit Pommernschafen größtenteils von Gehölzen freigehalten wird.

Das aufgrund einer Schutzmauer inaktive Kliff im Norden und Westen ist von dichten Schle­hen- und Weißdorngebüschen bewachsen. Bemerkenswert ist ein ca. 4 ha großer und seit Jahrzehnten unbewirtschafteter Eichen-Hainbu­chen-Hudewald mit großen Bärlauchbeständen.

Der Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e. V. betreut die Insel seit 1993. Im ehemaligen Inselhof wird rund ums Jahr die Vogelberingungsstation mit vielen ehrenamtli­chen Helfern unterhalten. Jährlich werden bis zu 20.000 Vögel beringt und wichtige Daten zum Vogelzug gewonnen.

Seit einer ungenehmigten Freisetzung Mitte der 1990er Jahre und aufgrund nicht vorhande­ner Prädatoren hat sich auf der Insel eine sta­bile Siebenschläfer-Population etabliert, die bis zu 700 Tiere umfasst. Probleme entstehen u. a. dadurch, dass die Tiere den Jungwuchs von Buchen unterbinden, Nisthöhlen besetzen und Gelege gefährden. Über eine Reduzierung des Bestandes muß daher nachgedacht werden. In den letzten Jahren hat sich eine Schlafkolonie von Kormoranen etabliert. Die Flachwasser­bereiche um die Insel werden im Frühjahr und Herbst von tausenden Enten als Rastflächen ge­nutzt, auch Kegelrobben können zunehmend beobachtet werden.

Öffentliche Nutzung: Die Insel kann besucht werden, Überfahrten sind von Peenemünde und Freest aus möglich. Da es sich bei dem Ha­fen der Insel um einen Nothafen handelt, dürfen private Boote dort nur im Notfall anlegen. Der Verein Jordsand nimmt Besucher in Empfang und informiert über seine Arbeit vor Ort sowie die Bedeutung der Insel.